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Waran (Komodo)
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Alles Wissenwerte

Merkmale

Merkmale des Komodowarans

  • erdbraune, schuppige Haut auf der Oberseite, gräuliche bis hellgelbe Bauch- und Augenpartie
  • manche Weibchen sind an der Schnauze gelbgrün, grünbraun, violett oder rosa gepunktet
  • massiger Körperbau
  • stämmige Beine mit langen Krallen
  • breite Schnauze
  • 32 nach hinten gekrümmte, spitze bis zu 2 cm lange Zähne mit feinen Widerhaken
Detailansicht von links nach rechts: Kopf mit geöffnetem Maul, Schuppenhaut. Foto: Collage © JUNIOR

Besondere Merkmale des Komodowarans

Komodowarane werden sehr groß und schwer. Vor allem Männchen, die auf einer Insel mit reichlich Nahrung leben, können zwischen 225 und 304 cm lang sowie bis zu 81,5 kg schwer werden. Die meisten Komodowarane werden aber 196 bis 260 cm lang und wiegen etwa 23 bis 42 kg.

Detailansicht von links nach rechts: Auge, gegabelte Zunge. Foto: Collage © JUNIOR

Die männlichen Tiere sind länger und schwerer als die Weibchen. Ansonsten unterscheiden sich die Geschlechter nicht stark voneinander. Unter den Schuppen, an der Vorderseite der Beine, am Schwanz, um den Hals und auf dem Kopf haben Komodowarane Hautknochenplatten, die bei Kämpfen als Schutz vor Verletzungen dienen. Der dicke Schwanz wird zum Ende hin immer dünner und macht etwa die Hälfte der Gesamtgröße aus.

Wissenswertes über den Komodowaran

  • Komodowarane leben nur auf einigen der Kleinen Sundainseln in Indonesien.
  • Sie sind die größte noch lebende Echsenart auf der Welt.
  • Die Wunden von Komodowaranen entzünden sich nie.
  • Komodowaran-Weibchen können sich selbst befruchten, wenn sie lange kein Männchen finden. Die Jungen aus diesem Gelege sind dann alle männlich.
Detailansicht von links nach rechts: Fußsohle, Fuß mit Krallen. Foto: Collage © JUNIOR
Nahrung

Nahrungsbeschaffung: Das fressen Komodowarane

Ein Waran frisst einen Fisch. Foto: Panther Media

Jagdverhalten: Ein hinterhältiger Lauerjäger

Meist greifen Komodowarane aus dem Hinterhalt an. Sie lauern am Rand der Wege, die häufig von Beutetieren benutzt werden. Oder sie überraschen ihre Opfer ihm Schlaf. Manchmal pirschen sie sich lautlos an sie heran. Sind die Reptilien nur noch einen Meter von ihrer Beute entfernt, preschen sie hervor und packen ihr Opfer mit dem Maul. Kleinere Beutetiere werden entweder zu Tode geschüttelt oder durch einen Biss getötet.

Größere Beutetiere werden am Hinterbein, Gesäß oder Genick gepackt und durch starkes Ziehen und Schütteln zu Boden gerungen. Hier fügen Komodowarane ihren Opfern weitere und vor allem tiefe Wunden zu, sodass sie verbluten. Meist töten Warane ihre Beute innerhalb von zweieinhalb bis vier Minuten. Falls das Beutetier nicht zu Fall gebracht werden kann und doch entwischt, überlebt es den Biss eines Warans dennoch nicht, denn der Biss ist giftig und tötet das Opfer innerhalb eines Tages.

Ein Komodowaran beim Trinken. Foto: Panther Media

Die Beute wird entweder am Stück verschlungen oder durch Hin- und Herschleudern in mundgerechte Brocken zerrissen, um anschließend unzerkaut verschluckt zu werden. Komodowarane können ein 30 kg schweres Wildschwein in nur 17 Minuten zerlegen und auffressen! Zum Verdauen benötigen Komodowarane etwa drei bis sechs Tage.

Einzig Haare, Federn, Klauen, Hufe, Zähne und größere Knochen können diese Warane nicht verdauen. Diese Teile werden einfach wieder herausgewürgt. Auch wenn der Komodowaran ein gefährlicher Räuber ist, ist sein Jagderfolg eher gering. Etwa einmal im Monat gelingt es ihm, ein größeres Beutetier zu erlegen. Meist ernährt er sich jedoch von Aas. Dieses können Komodowarane mit Hilfe des Züngelns auf eine Entfernung von drei bis 11 Kilometer riechen!

Beutetiere: Was steht auf dem Speiseplan?

Während sich Komodowaran-Jungtiere von kleinen Echsen und Insekten ernähren, fressen größere Warane Nagetiere, Fische, Eier und Vögel. Ausgewachsene Komodowarane ernähren sich hauptsächlich von großen Wirbeltieren wie Mähnenhirsche, Wildschweine, Hunde, Makaken (Affenart), Ziegen, Schlangen, Meeresschildkröten und deren Eier. Aber auch Vögel, Wasserbüffelkälber und Pferdefohlen stehen auf dem Speiseplan. Komodowarane wagen sich sogar manchmal an 320 kg schwere Wasserbüffel heran. Ansonsten scheuen sich Warane auch nicht davor, Aas oder kleinere Artgenossen zu verspeisen.

In nur 17 Minuten kann ein Komodowaran ein etwa 30 kg schweres Wildschwein auffressen. Foto: Panther Media
Lebensform

Zur Lebensform der Komodowarane

Komodowarane sind wie alle Echsen wechselwarme Tiere. Foto: Panther Media

Komodowarane sind …

… trotz ihrer Größe und ihres Gewichts recht schnell. Am Tag können Komodowarane 450 bis 960 Meter laufen. Die durchschnittliche Geschwindigkeit beträgt dabei etwa 4,8 km/h. Falls sie flüchten müssen, erreichen die  Schuppenkriechtiere eine Höchstgeschwindigkeit von 14 bis 20 km/h und können dieses Tempo für 500 Meter halten.
wechselwarme Tiere. Das heißt, dass sie sich bei Sonnenaufgang aufwärmen müssen, um in Bewegung zu kommen. Bei Temperaturen zwischen 28 und 40 Grad legen sich die Tiere morgens ab sechs Uhr in die Sonne.
… meist Einzelgänger und tagaktiv.

Diese Schuppenkriechtiere sind keine guten Schwimmer, aber gute Taucher. Foto: Panther Media

Komodowarane können …

gut und in Farbe sehen. Bewegungen können sie bereits aus einer Entfernung von 200 Metern erkennen. Das Gehör dieser Schuppenkriechtiere ist allerdings nur schwach ausgebildet, sodass Warane nicht einmal auf den Laut eines Gewehrschusses reagieren.
schwimmen. Allerdings nicht so gut wie andere Waran-Arten. Im Wasser schmiegen sie die Beine an ihren Körper und bewegen sich mit wellenförmigen Körperbewegungen vorwärts. Sie schwimmen aber nur kurze Strecken mit einer maximalen Länge von 450 Metern. Tauchen können diese Schuppenkriechtiere vier Meter tief.
… mindestens 30 Jahre alt werden.

Komodowarane haben …

Giftdrüsen in ihrem Unterkiefer, sodass das Gift beim Zubeißen in den Körper des Beutetieres gelangt. Es bewirkt einen schnellen Abfall des Blutdrucks und schmerzt so sehr, dass die Beute bewusstlos wird. Zudem hemmt es die Blutgerinnung, so dass das Opfer schneller verblutet.
… gegabelte Zungen, mit denen sie riechen. Beim sogenannten Züngeln, wird die Zunge immer wieder ausgestreckt und wieder eingezogen, um Gerüche wahrzunehmen. So können sie bis zu 4 km weit riechen.
… gleich mehrere Bauten, die sie selbst graben und in denen sie sich verstecken, wenn es zu heiß wird oder sie schlafen wollen. Die Bauten sind zwischen 75 bis 320 cm tief.

Komodowarane graben 75 bis 320 cm tiefe Erdlöcher, in denen sie leben. Foto: Panther Media

Verhalten: Typisch Komodowaran!

Komodowarane können sich für Echsen untereinander erstaunlich gut verständigen. Dies wird vor allem an Futterstellen beobachtet. Meist treffen sich gleich mehrere Warane bei einem Kadaver. Über verschiedene Ausdrücke legen die Tiere eine Rangfolge fest: Die größten und stärksten Exemplare dürfen sich zuerst bedienen, erst dann sind die großen Echsen an der Reihe und am Schluss fressen die kleinen. Zu ihren Ausdrücken gehören Drohgebärden wie das Hochstellen des Kopfes (je höher der Kopf umso bedrohlicher wirkt der Waran auf seine Artgenossen), das Spreizen der Kehle, Zischlaute, das Öffnen des Mauls, sowie Bisse und das Aufstellen des Schwanzes in die Peitschposition.

Unterwürfigkeit wird durch das Senken des Kopfes signalisiert. Ein Waran, der seinen Körper auf den Boden presst und die Beine von sich streckt oder einer der davon läuft und sich hochbeinig im steifen Schritt davon macht, zeigt ebenfalls an, dass er unterlegen ist. Solange die Rangordnung eingehalten wird, wird nicht gekämpft.

Der hochgestellte Kopf ist eine der Drohgebärden der Komodowarane. Foto: Panther Media

Besonders starke Warane besetzen ein 258 bis 529 Hektar großes Revier, das sie mit Kot und Urin markieren. Im Revier nutzen die Tiere bestimmte Stellen zum Sonnen, Verstecken und Jagen. Die Jagdgebiete in denen Warane auf Streifzüge gehen, überschneiden sich meist mit den Revieren von Artgenossen, vor allem mit denen der Weibchen. Das ist aber nicht schlimm. In Kämpfen werden eher die Plätze zum Sonnen und Verstecken verteidigt. Auch das Recht auf die Paarung mit einem Weibchen wird so ausgehandelt. Bei den Männchen kommt es während der Paarungszeit oft zu sogenannten “Kommentkämpfen”. Dabei stellen sich die Gegner auf die Hinterbeine, stützen sich mit dem Schwanz ab und greifen den Oberkörper des jeweils anderen mit den Vorderbeinen an. Der Waran, der es schafft seinen Gegner umzuwerfen, hat das Recht auf die Paarung mit dem oder den Weibchen.

Ein offenes Maul ist als Warnung zu verstehen. Foto: Panther Media
Fortpflanzung und Jungtiere

Komodowaran: Fortpflanzung und Jungtiere

Komodowarane bei der Paarung. Foto: Panther Media

Geschlechtsreife: Männchen mit 10 Jahren, Weibchen mit 9 Jahren


Paarungszeit: Mai


Brutdauer: 7 – 8 Monate


Gewicht der Eier: 125 g


Größe der Eier: ca. 8 x 5 cm


Anzahl der Eier: 18 – 33 Eier


Vor der Paarung umwirbt das Männchen das Weibchen, indem es seinen Hinterleib bezüngelt, seinen Kopf am Weibchen reibt, die Schnauze auf die Schwanzwurzel drückt und es mit den Vorderbeinen am Rücken kratzt. Dieses Werben wird auch Balz genannt. Das Weibchen wehrt sich oft mit Bissen oder versucht wegzulaufen. Zur Paarung kommt es daher meist erst nach mehreren Anläufen.

Junge Komodowarane leben auf Bäumen, weil sie dort sicherer sind. Foto: Panther Media

Zum Paaren steigt das Männchen auf den Rücken des Weibchens. In der Trockenzeit (meist im September) legt das Weibchen die Eier. Diese sind ledrig und werden meist in 1,5 m hohen Bruthügeln von Großfußhühnern abgelegt. Manchmal graben die Weibchen aber auch eigene Nistmulden. Um ihre Eier besser vor Nesträubern zu schützen, vergraben die Komodowaran-Weibchen diese an verschiedenen Nistplätzen. In der Regel werden die Nistplätze nicht mehr besucht. Doch manche Weibchen kommen immer mal wieder zum Gelege oder bewachen ihre Eier drei Monate lang.

Die Jungen schlüpfen nach etwa acht Monaten während der Regenzeit im März und April. Nach ihrem Schlupf sind sie 42 cm lang und wiegen etwa 100 g. Die Jungen wachsen im ersten Lebensjahr recht schnell. Aber bis sie zwei Meter lang sind, brauchen Komodowarane mehr als 11 Jahre. Die kleinen Komodowarane sind sofort selbstständig. Auf ihrer Haut zeichnet sich ein bräunliches Muster mit großen orangen oder gelben Flecken am Rücken und auf der Schnauze ab. Die kleinen Echsen verbringen ihre Kindheit kletternd auf Bäumen. Hier finden sie reichlich Nahrung in Form von Insekten und kleinen Echsen. Zudem sind sie auf Bäumen besser vor Fressfeinden geschützt als auf dem Boden. Erst wenn sie größer als 150 cm geworden sind, leben sie am Boden.

In ihrem ersten Lebensjahr wachsen die kleinen Komodowarane sehr schnell. Foto: Panther Media
Lebensraum und Bestand

Bedrohung, Bestand und Lebensraum des Komodowarans

Komodowarane leben gerne auf Strandabschnitten. Foto: Panther Media

Komodowarane kommen auf den Kleinen Sundainseln Komodo, Rinca, Gili Dasami, Gili Motang und in einigen Küstengebieten der Insel Flores in Indonesien vor. Diese Warane leben in Savannen, Monsunwäldern, im Grasland, in Wäldern und auf Strandabschnitten. Sie meiden aber offene und sehr feuchte Gebiete, da sie hier zu wenig Schutzmöglichkeiten finden.

Während die ausgewachsenen Komodowarane kaum einen natürlichen Feind zu fürchten haben, müssen sich die Jungen vor größeren Artgenossen, Hunden, Zibetkatzen, Wildschweinen, Greifvögeln und Schlangen in Acht nehmen.

Der Komodowaran zählt zu den gefährdeten Tierarten. Die Hauptbedrohung dieser Tiere ist die Zerstörung ihres  Lebensraums und dem damit verbundenen Rückgang der wichtigsten Beutetiere. Eine weitere Bedrohung für die Komodowarane besteht darin, dass sie wegen ihrer Haut gejagt oder lebendig verkauft werden. Mittlerweile sind die Tiere streng geschützt und Indonesien unternimmt viel, um die Art zu erhalten.

Diese Schuppenkriechtiere gehören zu den bedrohten Tierarten. Foto: Panther Media
Quellen
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Unsere Artikel sind sehr gewissenhaft recherchiert. Die Quellen sind hier angegeben.

http://de.wikipedia.org/wiki/Komodowaran
http://de.wikipedia.org/wiki/Warane

Fotos: Fotolia, Panther Media