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Waschbär
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Alles Wissenwerte

Merkmale

Merkmale des Waschbären

beeindruckendes Raubtiergebiss / ausgeprägter Tastsinn Foto: Collage © JUNIOR
  • schwarze Gesichtsmaske mit weißer Rahmung
  • schwarze, nach vorne gerichtet Knopfaugen
  • rundlicher Kopf mit spitzer Schnauze
  • Allesfressergebiss mit insgesamt 40 Zähnen
  • gedrungener Körper mit kurzen Beinen
  • mittelgroße, abgerundete Ohren mit weißem Saum
  • je 5 freistehende Finger und Zehen mit scharfen, nicht einziehbaren Krallen
  • langhaariger und dichter Pelz
  • flauschiger Schwanz mit 20-40 cm Länge und 5-10 dunklen Ringen
  • verschiedene Fellfärbung, meist Grau- manchmal Brauntöne

Besondere Merkmale des Waschbären

Der Waschbär ist der größte Vertreter in der Familie der Kleinbären. Typisch für den Waschbär ist seine schwarze Gesichtsmaske mit der weißen Rahmung. Die Maske zieht sich von den Wangen über die Augen und den Nasenrücken und verleiht diesem Kleinbären ein räuberisches Aussehen. Sein zwei bis drei Zentimeter langes Unterfell schützt ihn vor Kälte und ist wasserabweisend, so dass der Waschbär sich lange selbst im kalten Wasser aufhalten können. Sein wichtigstes Sinnesorgan sind seine Pfoten, deren Unterseite mit einer dünnen, schützenden Hornschicht überzogen ist. Mit den jeweils fünf Fingern kann der Waschbär Gegenstände und Nahrung gut abtasten. Dank der Tasthaare über den Krallen tastet dieser Kleinbär Gegenstände ab noch bevor er sie tatsächlich berührt.

Männliche Waschbären sind in der Regel größer und schwerer als weibliche. Insgesamt leben noch 19 verschiedene Waschbärarten. Sie unterscheiden sich je nach Art und Lebensraum in ihrer Größe und dem Gewicht. So wiegen die vier kleinsten Waschbärenarten zwischen 1,8 und 2,7 kg. Der schwerste in freier Wildbahn lebende Waschbär braucht über 28 kg auf die Waage! Bezüglich der Fellfärbung gibt es keine großen Unterschiede: die meisten Waschbärenarten sind grau, manche bräunlich gefärbt.

Ein enger Verwandter des Waschbären ist der Nasenbär.

Wasch- und Nasenbär unterscheiden sich nicht nur farblich, sondern auch durch die Länge ihrer Schnauzen. Foto: Collage © JUNIOR

Wissenswertes über Waschbären

  • Waschbären scheinen farbenblind zu sein bzw. Farbe nicht sonderlich gut wahrnehmen zu können. Dennoch sehen sie im Dämmerlicht recht gut. Von der Sehschärfe her sind ihre Augen mit unseren vergleichbar. Doch der Waschbär sieht besser mit seinen Händen als mit seinen Augen.
  • Diese Kleinbären riechen sehr gut. Ihre Nase hilft ihnen sich vor allem in der Dunkelheit zu orientieren. Noch wichtiger ist sie, um die Botschaften von Artgenossen über Duftmarken zu verstehen.
  • Auch das Gehör der Waschbären ist sehr gut ausgebildet. So können sie leiseste Geräusche wie beispielsweise das Wühlen der Regenwürmer im Boden hören.
  • Der englische Begriff für Waschbär lautet “raccoon” und geht auf ein Wort aus der Sprache der Algonkin, einem nordamerikanischen Indianerstamm, zurück. Zu ihnen gehörte die berühmte Häuptlingstochter Pocahontas. In ihrer Sprache wird die Bezeichnung für den Waschbären “ahrah-koon-em” ausgesprochen und bedeutet so viel wie “der mit seinen Händen reibt, schrubbt und kratzt”.
  • Ursprünglich waren die Waschbären nur in Amerika beheimatet. In den 1920er Jahren wurden zwei Waschbär-Paare aus Amerika in Deutschland freigelassen. Innerhalb kürzester Zeit vermehrten sie sich und breiteten sich im Laufe der Jahrzehnte in ganz Europa aus.
  • Waschbären werden oft von Menschen gefüttert, so dass sie kaum noch scheu sind. Daher findet man sie immer häufiger in Siedlungsbereichen. Mancherorts sind sie sogar eine richtige Plage und plündern nachts die Mülltonnen.
Das Waschbärenfell kann alle Schattierungen von braun und grau aufweisen. Foto: Panther Media
Nahrung

Nahrungsbeschaffung: Das fressen Waschbären

Waschbären sind Nesträuber und stehlen Eier. Foto: Panther Media

Herrscht eine große Nahrungsauswahl, entwickeln viele Waschbären gewisse Vorlieben für bestimmte Nahrungsmittel. Im Winter finden Waschbären allerdings nur noch vereinzelt Futter und sie müssen bei anhaltendem Frost sogar fasten. Selbst Waschbären, die in den Städten leben, haben es in der kalten Jahreszeit oft schwer. Dann bleiben zum Beispiel die Besucher in den Stadtparks aus, die in den übrigen Jahreszeiten immer für reichlich gefüllte Abfallkörbe sorgen.

Der Waschbär ist ein sogenannter Suchjäger aber auch ein Nesträuber. Er kann in Getreidefeldern teilweise grössere Frassschäden anrichten. Wenn er ein Beutetier erwischt, wird es fast ganz aufgefressen. Dabei werden auch Krallen, Füsse, Federn und Haare verzehrt.

Da der Waschbär nicht sehr gut sieht, betastet er seinen Fund mit den Pfoten und schnuppert daran, bis er sicher ist, dass es fressbar ist.

Nahrung: Was steht auf dem Speiseplan?

Waschbären sind Allesfresser und haben einen sehr umfangreichen Speisezettel. Die Nahrung besteht aus Insekten, Würmern, Schnecken, Muscheln, Kriechtieren und deren Eier, Kleinsäugern, jungen Vögeln, Fischen, Beeren, Nüsse und Früchten. Auch Abfall, Kompost und Aas gehören auf den Speisezettel.

Dringen Waschbären in Siedlungen vor, dann steht Katzenfutter auch auf ihrem Speiseplan. Foto: Panther Media
Lebensform

Zur Lebensform der Waschbären

Waschbären sind gute Schwimmer. Foto: Panther Media

Waschbären sind …

… Diebe. Sie stehlen z. B. Eier von Vögeln und Reptilien.
… dämmerungs- und nachtaktiv. Daher schlafen sie tagsüber.
… ausgesprochen neugierig. Sie durchstöbern Gärten, Schuppen oder Campingplätze nach Fressbarem.
… gute Schwimmer. In der Stunde können sie bis zu 4,8 km weit schwimmen. Selbst das Schwimmen gegen den Strom stellt kein Problem für diese Kleinbären dar.
… auch gute Taucher.

Waschbären können …

… Nahrungsmittel und andere Gegenstände mit ihren Vorderpfoten sorgfältig abtasten, um sich ein Bild von ihnen zu machen.
… geschickt kletterern. Praktisch, denn sie erreichen so mühelos ihren Schlafplatz.
… nicht schnell rennen oder weit springen. Ihre Höchstgeschwindigkeit liegt zwischen 16 bis 24 km/h. Dieses Tempo halten sie aber nicht lange durch.
schwitzen. Zusätzlich verschaffen sie sich Abkühlung, indem sie hächeln wie Hunde.

Waschbären sind ausgezeichnete Kletterer. Foto: Panther Media

Waschbären haben …

… eine Vorliebe für Schlafplätze in Baumhöhlen. Meist befinden sich diese in alten Eichen.
… teils sehr große Wohnbezirke. Die Reviergröße kann zwischen 100 Hektaren und 50 Quadratkilometern liegen. Das entspricht ca. einer Fläche von 150 Fußballfeldern und reicht bis zu einer Reviergröße im Ausmaß einer mittelgroßen Stadt.
… ein hervorragendes Gedächtnis. In Experimenten musste ein Waschbär Futter aus einer Dose holen, welche mit einem Schlüssel verschlossen war. Auch Jahre nach dem Experiment erkannte der Waschbär auf Anhieb den richtigen Schlüssel zum Schloss.

Verhalten: Typisch Waschbär!

Der Waschbär kann bis zu 13 verschiedene Geräusche von sich geben. Sieben davon gebrauchen nur Mütter und ihre Jungen. Dieser Kleinbär kann zwitschern, kekkern, fiepen und beim Kämpfen auch Knurr- und Kreischlaute von sich geben, die dann weit hörbar sind.

Der Waschbär überprüft sämtliche Gegenstände mit seinen Händen. Sein Tastsinn ist sehr gut entwickelt. Wenn er etwas in den Händen hält, dreht er den Gegenstand in den Pfoten hin und her und überprüft so, ob es sich um einen “essbaren” Gegenstand handelt. Da diese Aktion meistens im seichten Wasser geschieht, hat es den Anschein als wasche diese Kleinbärenart Nahrung oder Gegenstände. Allerdings macht der Waschbär das nicht nur im Wasser, sondern auch auf dem Trockenen.

In kalten Wintern halten die Waschbären häufig eine mehrmonatige Winterruhe, die nicht mit dem Winterschlaf zu verwechseln ist. Während der Winterruhe können die Tiere bis zur Hälfte ihres Gewichtes verlieren. Deshalb müssen sie sich im Spätsommer und Herbst eine dicke Speckschicht anfressen.

Vor dem kalten Winter muss er sich eine dicke Specksicht anfressen. Foto: Panther Media
Fortpflanzung und Jungtiere

Waschbär: Fortpflanzung und Jungtiere

Waschbären paaren sich im Frühjahr, so dass die Jungen in der warmen Jahrezeit zur Welt kommen. Foto: Panther Media

Geschlechtsreife: mit 1 bis 2 Jahren


Paarungszeit: Februar bis März


Tragezeit: 65 Tage


Größe der Jungen: ca. 10 cm


Gewicht der Jungen: 65 bis 75 g


Anzahl der Jungen: 2 bis 5 Jungtiere


Während der Paarungszeit streifen männliche Waschbären ruhelos umher, um ein Weibchen zu finden. In dieser Zeit kommt es zwischen den sonst friedlichen Männchen zu lautstarken Kämpfen. Hat das Männchen ein Weibchen gefunden, leben sie eine kurze Zeit zusammen.

Nach einer erfolgreichen Paarung sucht sich das Waschbär-Weibchen eine verlasse Baumhöhle, um ihre Jungen zu bekommen. Abgelegene Baumhöhlen sind ideal, um den Wurf in Ruhe zu gebären. Meist werden zwei bis fünf blinde Junge geboren. Die Ohren öffnen sich am 13. Tag, die Augen nach zwei bis drei Wochen. Anfangs werden die Jungen nur mit Muttermilch gefüttert. Die Waschbärenmutter kümmert sich liebevoll um ihren Nachwuchs und legt die Kleinen auf ihren Bauch damit sie einfacher an die Milch kommen.

Die Waschbärenkinder lernen schön früh zu klettern. Foto: Panther Media

Mit etwa einem Monat bekommen die Jungen zusätzlich zur Muttermilch feste Kost. Im Alter von sechs bis neun Wochen verlassen sie erstmals die Wurfhöhle und gehen auf Erkundungstour. Dabei schauen sich die Jungtiere das Jagdverhalten der Mutter ab. Diese zeigt den Kleinen, wo sie Futter finden. Das “Fischfangtalent” ist ihnen allerdings schon angeboren. Im flachen Wasser tasten die Waschbären geschickt mit ihren Pfoten nach den Leckerbissen. Im Herbst trennen sich Mutter und Kinder.

Während viele weibliche Nachkommen zeitlebens in der Nähe ihrer Mutter bleiben, suchen sich die jungen Männchen ein weiter entferntes Territorium.

Ein Waschbär hat in freier Wildbahn eine Lebenserwartung von sechs bis 16 Jahren, in Gefangenschaft sogar von über 20 Jahren.

Die erwachsenen Schwestern leben gerne in Gruppen zusammen. Foto: Panther Media
Lebensraum und Bestand

Bedrohung, Bestand und Lebensraum der Waschbären

Der Waschbär ist keine bedrohte Tierart. Panther Media

Die ursprüngliche Heimat der Waschbären erstreckt sich von Panama über Mexiko und fast über die gesamten USA bis zum Süden Kanadas. Nur in den Wüstengebieten der Rocky Mountains gibt es keine Waschbärvorkommen. Aber auch in Europa leben inzwischen Waschbären in freier Wildbahn. In Deutschland gilt der Waschbär mittlerweile sogar als einheimische Tierart. Bevorzugte Lebensräume sind Wälder mit alten Laubbäumen, Auen, Sümpfe, Wüstenschluchten und Mangroven. Wichtig ist, dass immer Wasser in der Nähe des Lebensraumes vorhanden ist.

Einige Waschbären fühlen sich menschlichen Siedlungen sehr wohl. Foto: Panther Media

Die natürlichen Feinde des Waschbären sind Kojoten, Rotluchse, Vielfraße, Baummarder, Wölfe, Uhus, Riesenschlangen und streunende Hunde. Auch der Mensch gilt als Feind, da er den Waschbären wegen seines Pelzes jagt. Teilweise werden Waschbären auch auf Pelztierfarmen gezüchtet. Eine weitere Gefahr ist der Straßenverkehr, denn viele Waschbären werden in der Nacht beim Überqueren der Straße von Autos überfahren.

Dennoch gehört der Waschbär momentan nicht zu den bedrohten Tierarten. Er kommt in all seinen Verbreitungsgebieten häufig vor.

Viele Waschbären leben in Gefangenschaft auf Pelzzuchtfarmen. Foto: Panther Media
Quellen
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http://www.das-tierlexikon.de/
http://www.biologie-schule.de/waschbaer-steckbrief.php
http://www.lotor.de/lebensweise-und-verhalten/ernaehrung.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Waschbär
http://www.wildhueter-st-hubertus.de/html/waschbar.html
http://www.tierportraet.ch/htm/waschbaer.php

Fotos: Fotolia, Panther Media
Video: https://youtu.be/-cnIeVf3C4Q
Sound: https://youtu.be/0fJzIoEkIPM