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Hyäne
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Alles Wissenwerte

Merkmale

Merkmale der Tüpfelhyäne

Detailansicht von links nach rechts: kleiner Kopf mit gerundeten Ohren und nach vorne gerichteten Augen, Gebiss. Foto: Collage © JUNIOR
  • bräunliches, raues und kurzes Fell mit schwarzen Tupfen
  • langer Hals von dem sich der kleine Kopf kaum absetzt
  • längere Vorder- als Hinterbeine, wodurch der Rücken nach hinten abfällt
  • große, rundliche Ohren
  • nach vorne gerichtete Augen
  • ange Rückenmähne
  • Gebiss mit 34 scharfen Zähnen, Eckzähne sind etwas länger
  • 22 bis 27 cm langer Schwanz, der in einer schwarzen buschigen Haarquaste endet
  • Pfoten mit vier Zehen
  • stumpfe, nicht einziehbare Krallen
Detailansicht von links nach rechts: Zehen der Vorderpfoten, langer Hals und getupftes Fell. Foto: Collage © JUNIOR

Besondere Merkmale der Hyänen

Von den drei noch lebenden Eigentlichen Hyänen ist die Tüpfelhyäne die größte Art. Die Weibchen sind bei diesen und den Schabrackenhyänen meist größer als die Männchen. Die Schabrackenhyäne ist mit einer Kopfrumpflänge von 110 bis 136 cm und einer Schulterhöhe von 70 bis 74 cm die zweitgrößte Art. Sie hat als einzige kein gemustertes Fell. Nur ihre Beine sind mit schwarzen Querstreifen verziert. Das Fell ist im Nacken- und Schulterbereich gelblich-beige, ansonsten dunkelbraun und deutlich länger als bei der Tüpfelhyäne. Es kann zudem zu einer Mähne aufgerichtet werden.

Detailansicht von links nach rechts: abfallender Rücken, Sohlenpolster. Foto: Collage © JUNIOR

Die kleinste Hyänenart ist die Streifenhyäne. Sie misst etwa 100 bis 115 cm und erreicht einer Schulterhöhe von 66 bis 75 cm. Mit 30 bis 40 cm Länge ist der Schwanz dieser Hyäne am längsten und beide Geschlechter sind etwa gleichgroß. Das Fell der Streifenhyäne ist hell- bis gelbgrau und mit schwarzen Streifen versehen. Die Behaarung an den Schultern misst 20 cm wodurch die Streifenhyäne die größte Mähne aufstellen kann. Die erstreckt sich von den Ohren über den Rücken bis zum Schwanz. An den Beinen dieser Art finden sich ebenfalls schwarze Querstreifen. Neben der schwarzen Schnauze befinden sich zwei Streifen an den Wangen der Streifenhyäne.

Die Schabrackenhyäne besitzt das längste Fell und hat spitz zulaufende Ohren. Foto: Collage © JUNIOR

Wissenswertes über Hyänen

  • Das Alter einer Tüpfelhyäne kann man anhand der Farbe der Tupfen erkennen: Je blasser die Flecken sind umso älter ist das Tier.
  • Gehör- und Geruchssinn sind bei den Hyänen allgemein sehr gut ausgebildet. Trotz ihres kräftigen Gebisses können Hyänen ihre Beute nicht mit einem Biss töten. Aber es eignet sich prima, um Knochen aufzubrechen und Fleisch zu zerschneiden.
  • Hyänen sind Zehengänger. Das sind Tiere, die den Boden beim Gehen nur mit den Fingern bzw. Zehen berühren.
Eine Streifenhyäne mit aufgestellter Fellmähne. Foto: Panther Media
Nahrung

Nahrungsbeschaffung: Das fressen Hyänen

Eine Tüpfelhyänen nagt an einem Knochen. Foto: Panther Media

Jagdmethode: Ein geschickter Jäger und Dieb

Anders als die Schabracken- und Streifenhyäne sind Tüpfelhyänen sehr geschickte Jäger, so dass sie über die Hälfe ihrer Beute selbst erlegen. Über ihr Gehör und Geruch können Tüpfelhyänen lebende Beutetiere gut aufspüren. Dabei schleichen sie sich nicht wie Löwen oder Leoparden an ihre lebende Beute heran, sondern setzen auf ihre Ausdauer und Schnelligkeit und verfolgen sie.

Tüpfelhyänen jagen meist einzeln oder in Zweiergruppen. Doch sie töten nicht mit einem Tötungsbiss wie etwa Löwen es können, denn dafür ist ihr Gebiss nicht gemacht. Stattdessen zerreißen sie die oft noch lebende Beute mit ihren scharfen Zähnen. Mit ihren starken Verdauungssäften vermögen sie sogar Knochen zu verdauen. Nur Haare würgen sie wieder aus.

Eine Schabrackenhyäne beim Trinken. Foto: Panther Media
Dank der Geier, die stets über einem Kadaver kreisen und den Fressgeräuschen anderer Tiere können Tüpfelhyänen sehen und hören, wo es Aas gibt. Dieses können Hyänen sogar aus einer Entfernung von zehn Kilometern riechen. Manchmal klauen sie einer Löwin die frisch gerissene Beute unter der Nase weg. Das trauen sie sich, weil sie wissen, dass sich eine einzelne Löwin nicht mit Hyänen anlegt. Nur wenn ein ausgewachsener Löwe in der Nähe der Beute ist, halten sich Tüpfelhyänen zurück und warten bis sich die Löwen satt gefressen haben. Alles, was diese übriglassen, fressen die Hyänen.Beutetiere: Was steht auf dem Speiseplan?

Hyänen sind nicht sehr wählerisch, was ihre Nahrung angeht. Deswegen ernähren sich die Streifen- und Schabrackenhyäne auch hauptsächlich von Aas. Tüpfelhyänen, die ebenfalls kein Aas verschmähen, haben lieber Frischfleisch auf dem Tisch. Auf ihrem Speiseplan steht eigentlich alles, was man fressen kann: Von Fliegen über Pflanzen bis zum Elefanten ist alles dabei! Die Hauptnahrung bilden aber mittelgroße bis große Huftiere wie Zebras, Gazellen, Leierantilopen, Spießböcke, Impalas und ähnliches.

Antilopen zählen zu den Beutetieren der Hyänen. Foto: Panther Media
Lebensform

Zur Lebensform der Tüpfelhyäne

Tagsüber bleiben Hyänen lieber im Schatten und dösen vor sich hin. Foto: Panther Media

Tüpfelhyänen sind …

… nur acht Stunden täglich aktiv und zwar hauptsächlich in der Abend- und Nachtstunden. Allerdings bewegen sie sich nicht durchgängig, sondern machen immer wieder Pausen.

Tüpfelhyänen können …

… bis zu 55 km/h erreichen und mehrere Kilometer, in etwas geringerer Geschwindigkeit, hinter ihrer Beute herjagen.
nachts Strecke von 12 bis 40 Kilometer zurücklegen, während sie tagsüber lieber im Schatten oder unter Büschen versteckt schlafen.

Tüpfelhyänen leben in größeren Gemeinschaften in einem großen Bau. Foto: Panther Media

Tüpfelhyänen haben …

… sogenannte Clans, die aus zehn bis 80 Tieren bestehen können. Diese Clans setzten sich meist aus verwandten Weibchen und einigen geschlechtsreifen Männchen zusammen. Größere Gruppen von Hyänen bestehen meist aus mehreren Clans. In den Clans sind Hyänen verschiedenen Alters zu finden und jeder hat seinen Rang. Hier haben die Weibchen das Sagen. Sie verteidigen ihre festen Reviere auch aggressiver gegen Eindringlinge als Männchen es tun.
Reviere. Die Grenzen der 20 km2 und bis zu 1500 km2 großen Reviere werden regelmässig abgelaufen und mit Kotansammlungen, Kratzspuren und einem Analsekret markiert.

Verhalten: Typisch Tüpfelhyäne!

Außergewöhnlich bei diesen Raubtieren ist das Sozialverhalten. Alle Clanmitglieder kennen sich untereinander, sie bewohnen ein gemeinsames Revier und ziehen ihre Jungen in einem gemeinsamen Bau auf. Die Weibchen nehmen eine besondere Position ein und können ihren Rang von der Mutter erben, denn dieser ist ausschlaggebend für die Position der Töchter in einem Clan. Manche Weibchen schließen sich mit anderen zusammen, meist mit den stärksten Artgenossinnen der Gruppe, um in der Rangordnung aufzusteigen. Schon die Kleinsten kämpfen um den höchsten Rang untereinander. Das stärkere Junge steht in der Rangfolge immer über den schwächeren.

Die Rangfolge spielt auch bei den Welpen eine wichtige Rolle. Auch hier sagt der Stärkere, wo es lang geht. Foto: Panther Media

Alle Männchen in den Clans sind zugewandert, d. h. sie stammen nicht von einem der Weibchen im Clan ab. Wenn sie einer Gruppe beitreten, nehmen sie immer – egal wie groß oder stark sie sind – den letzten Rang ein. Aufsteigen können Männchen nur, wenn das ihnen höhergestellte Männchen die Gruppe verlässt oder stirbt. Fast die Hälfte aller zugewanderten Männchen verlässt die Gruppe wieder, warum, ist noch nicht bekannt.

Tüpfelhyänen unterhalten sich hauptsächlich mit Gerüchen. Dank des Sekrets, das Hyänen in ihrem Analbeutel produzieren, können die Raubtiere das Geschlecht, die Gruppenzugehörigkeit und die Fortpflanzungsbereitschaft ihrer Artgenossen erschnüffeln. Aber anders als die anderen Echten Hyänen verständigen sich Tüpfelhyänen auch über Laute.

In luftiger Höhe kann der Leopard in Ruhe fressen und dösen. Foto: Panther Media

Typische Laute und ihre Bedeutung

Hyäne Laut Bedeutung
alle Tüpfelhyänen Wuup Entweder, um Clanmitglieder zur Revierverteidigung zu versammen. Oder, um auf Nahrung oder Gefahr aufmerksam zu machen.
Jungtiere hohe Weinlaute Signalisieren damit, dass sie hungrig sind.
Mütter tiefe Grunzlaute Vermitteln den Jungen, dass sie den Bau verlassen sollen
 alle Tüpfelhyänen kuhartige Laute Versetzen die Hyänen in Erregung.
 alle Tüpfelhyänen Lach- und Kicherlaute Darüber drücken Hyänen ihre Unterwürfigkeit aus und zeigen, dass sie mit ihrem niedrigeren Rang zufrieden sind.
Fortpflanzung und Jungtiere

Tüpfelhyäne: Fortpflanzung und Jungtiere

Geschlechtsreife: Männchen mit ca. 2 Jahren, Weibchen mit ca. 3-4 Jahren


Paarungszeit: monatlich (etwa 1-3 Tage lang)


Tragezeit: 110 Tage


Gewicht der Welpen: 1-1,6 kg


Wurfgröße: 3-4 Welpen


Ein Tüpfelhyänen-Weibchen bekommt erstmals im Alter von drei oder vier Jahren Nachwuchs. Dass sie paarungsbereit sind, zeigen sie, indem sie weniger aggressiv sind und den Kopf nach unten halten. Die Männchen fürchten sich vor den Weibchen, was sich deutlich in ihrem Paarungsverhalten zeigt: Das Männchen nähert sich dem Weibchen sehr langsam, verbeugt sich immer wieder und weicht anschließend zurück. Ist das Weibchen paarungswillig kommt es zur Begattung, ist sie es nicht ignoriert sie das Männchen oder reagiert aggressiv auf es.

Nach der Geburt sind Hyänenbabys ganz schwarz und können bereits sehen. Foto: Panther Media

Die Weibchen paaren sich in der Paarungszeit gleich mit mehreren Männchen, was diesen gar nicht gefällt. Manche Männchen bewachen das Weibchen, mit dem sie sich gepaart haben, damit es dies nicht noch mit einem anderen tut. Andere versuchen ein freundschaftliches Verhältnis zu einem Weibchen zu knüpfen, damit es sich nur mit ihnen paart. Doch die meisten Jungen eines Wurfs haben unterschiedliche Väter.

Eine Tüpfelhyänenmutter säugt ihre Welpen. Foto: Panther Media
Frisch geborene Hyänenbabys sind komplett schwarz. Die Welpen sind im Vergleich zu anderen Raubtieren weit entwickelt, denn sie können bereits sehen, nach kurzer Zeit laufen und verfügen auch schon über ein Milchgebisses. In den ersten zwei bis fünf Wochen leben die Neugeborenen in einem eigenen Bau, danach kommen sie in den Gemeinschaftsbau. Jedes Weibchen säugt nur ihren eigenen Nachwuchs. Die Milch der Tüpfelhyänen ist die proteinreichste von allen Landtieren und mit 14,1 Prozent Fett fast so fettig wie die von Bären und Seeottern. Durch sie wachsen die Jungen recht schnell und werden noch kräftiger.
Im Alter von etwa einem halben Jahr verfügen die Welpen über das typische Fleckenmuster. Foto: Panther Media

Das typische Tüpfelhyänenfell beginnt bei den Kleinen mit fünf bis sechs Wochen zu wachsen und ist im Alter von fünf bis sechs Monaten voll entwickelt. Die Welpen leben acht bis zwölf Monate im Gemeinschaftsbau und begeben sich dann erstmals auf Streifzüge durch das Revier. Anfangs begleitet ihre Mutter sie noch, doch schon bald gehen sie allein. Tüpfelhyänen werden wie auch alle anderen Hyänenarten über ein Jahr, manchmal sogar noch länger, gestillt. Erst mit 13 bis 14 Monaten oder zwei Jahren sind die Welpen entwöhnt. Viele der Jungen sterben noch bevor sie geschlechtsreif werden. Doch die, die es schaffen können bis zu 20 Jahre alt werden.

Um ihre Jungen zu transportieren, packt die Hyänenmutter sie im Nacken und trägt sie. Foto: Panther Media
Lebensraum und Bestand

Bedrohung, Bestand und Lebensraum der Hyänen

Streifenhyänen gelten als “gering gefährdet”. Foto: Panther Media

Die Tüpfelhyäne ist weit in Afrika südlich der Sahara verbreitet. Die meisten Tiere leben in der ostafrikanischen Serengeti und im Krüger-Nationalpark. Hyänen sind nicht wählerisch, was ihren Lebensraum angeht, so dass sie auch in Halbwüsten, Savannen, in Gebirgswäldern und im Hochland leben können. Die reine Wüste oder tiefe Regenwälder werden von Tüpfelhyänen allerdings gemieden. Die Schabrackenhyäne lebt ebenfalls in Afrika und zwar südlich. Sie bevorzugt Trockengebieten als Lebensraum. Die Streifenhyäne ist im Norden Afrikas und in Süd- und Westasien Zuhause.

Zu den natürlichen Feinden dieser Hyänen zählen die großen Raubkatzen wie Tiger, Leoparden und Löwen, denn sie sind den Hyänen in puncto Kraft deutlich überlegen. Vor allem zu männlichen Löwen halten Hyänen einen sicheren Abstand. Die Jungen sind ebenfalls durch andere Raubtiere gefährdet.

Dennoch ist die Tüpfelhyäne nicht nur die häufigste Hyänenart, sondern auch das am häufigsten vorkommende Großraubtier Afrikas. Obwohl diese Hyäne gejagt wird, weil sie das Vieh von Bauern oder Menschen im Schlaf tötet, ist die Tüpfelhyäne derzeit nicht als “gefährdete Art” vermerkt. Die Bestände der Schabracken- und Streifenhyänen sind als “gering gefährdet” gekennzeichnet.

Löwen gehören zu den natürlichen Feinden der Tüpfelhyäne. Foto: Panther Media

 

Quellen
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http://de.wikipedia.org/wiki/Schabrackenhy%C3%A4ne
http://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%BCpfelhy%C3%A4ne#Ern.C3.A4hrung_und_Nahrungskonkurrenten
http://de.wikipedia.org/wiki/Hy%C3%A4ne

Fotos: Fotolia, Panther Media